Hannover, DEUTSCHLAND ||
„Wie lange werdet ihr reisen?“ und „Welche Route werdet ihr fahren?“ sind wohl (neben der Finanzierung) die zwei häufigsten Fragen, die uns vor unserem Reisestart gestellt werden. Da es die Reise unseres Lebens werden soll, nimmt man wohl an, wir hätten alles bis ins kleinste Detail durchgeplant … Doch von einem Masterplan sind wir weit entfernt.
Jetzt kurz vor Aufbruch steht tatsächlich noch nicht fest, wann wir wieder kommen werden…
Lass uns Dir heute erzählen, welche Gedanken wir uns zu der Länge unserer Reise gemacht haben und warum wir uns keine Sorgen machen ohne Plan loszuziehen.
Wie lange wird unsere Reise insgesamt dauern?
So komisch das auch klingen mag, aber das können wir tatsächlich nicht beantworten, denn wir wissen es nicht. Wir wissen es wirklich nicht.
Die Reiselänge hat natürlich nicht nur mit der Route zu tun, (auf die wir im nächste Artikel eingehen werden), sondern ganz viel auch mit unseren Erwartungen, die wir an diese Reise stellen und wie wir diese Reise gestalten möchten. Damit Du den Hintergrund dazu verstehst, schau Dir am besten unser Video zum Thema „WARUM auf Weltreise“ an. Dort berichten wir über unsere Motivation zu dieser Reise.
Mehr als nur ein langer Urlaub
Ganz wichtig ist: Wir sehen diese Weltreise nicht als Urlaub, auch nicht als langen Urlaub, sondern als einen neuen Lebensabschnitt und als eine neue Art zu leben. Deswegen sagen wir auch eigentlich lieber Reise durch die Welt. Denn Weltreise suggeriert irgendwie immer etwas in sich abgeschlossenes und dass man möglichst schnell in kürzester Zeit so viel sehen will wie es geht. Und dann so ein Städte-Hopping macht. Wogegen grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden ist, jeder macht das so, wie er kann und möchte. Es ist nur absolut nicht das, was wir uns für unsere Reise vorstellen.
Wir haben für diese Reise, für diesen neuen Lebensabschnitt unsere unbefristeten Jobs gekündigt. Und wie Du Dir vorstellen kannst, ist das eine krasse Entscheidung gewesen, die man nicht mal eben unüberlegt macht.
Das bedeutet, wir sehen den Start dieser Reise auch als eine gewisse Art von Veränderung, vielleicht als Ausstieg. Auch das ist offen und wir möchten es auf der Reise herausfinden.
Unterwegs arbeiten und in die Kultur eintauchen
Klar ist, wir wollen unterwegs auch arbeiten, um einerseits natürlich unsere Reisekasse immer wieder aufzufüllen. Aber andererseits auch ganz klar, weil man durch das Arbeiten in einem Land die Kultur und die Menschen sehr viel intensiever kennenlernen kann. Diese Erfahrung haben wir in der Vergangenheit schon öfter gesammelt und das ist uns auch auf dieser Reise wichtig.
Das bedeutet natürlich, wir wollen uns für jedes einzelne Land wirklich Zeit nehmen, nicht nur schnell die Sehenswürdigkeiten einmal kurz fotografieren und weiterhetzten, sondern wir wollen richtig eintauchen in ein anderes Land. Und das dauert eben solange wie es eben dauert.
Lieber weniger, dafür aber intensiver
Auch wenn wir bis jetzt schon viel in der Welt herum gekommen sind, gibt es natürlich noch viel zu entdecken und auch wir wollen am liebsten so viel wie möglich von der Welt sehen. Aber ich würde ganz klar lieber weniger Länder bereisen, dafür aber intensiver, als durch alle Länder nur durchzurasen, nur damit ich dann sagen kann ich sei dagewesen, habe aber außer ein paar Sehenswürdigkeiten leider nichts mitbekommen.
Wir müssen also einen Kompromiss finden. Das kann dann durchaus sein, dass wir an einem Ort, an dem es uns gefällt mehrere Wochen oder Monate verbringen, während wir in anderen Ländern oder Orten vielleicht nur kurz bleiben und wieder andere Länder ganz auslassen.
Das heißt unser Ziel ist, nicht unbedingt jedes Land zu bereisen – man kann unmöglich alles sehen und das ist auch in Ordnung – aber die Länder, die wir bereisen, dann so intensiv wie möglich.
Es dauert so lange wie es dauert
Wir sind daher zu dem Punkt gekommen, an dem wir gesagt haben, wir wollen wir uns für unsere Reise so lange Zeit nehmen, wie sie eben dauert. Wir wollen bewusst kein Ende setzen und damit den Druck erhöhen, bis dahin dies und das „schaffen“ zu müssen.
Wir wollen langsam reisen, so wie wir gerade Lust und Laune haben ohne Zeitdruck und in unserem eigenen Rhythmus.
Denn wir wollen uns auch viel Zeit für uns selbst nehmen, um diverse Dinge zu tun, zu denen wir hier im Alltag einfach nicht gekommen sind.
Wenn Du mehr über unsere Motivation zur Reise erfahren möchtest:
Also, Ihr merkt schon, worauf wir hinaus wollen: Es wird sicherlich eine LANGE Reise. Es wird sicherlich länger als ein Jahr werden, das ist denke ich schon deutlich geworden, aber wir planen das nicht und wollen das eigentlich auch gar nicht.
Es kommt eh immer alles anders als man denkt
Es kann sich so vieles so schnell ändern: unsere Lust, die finanzielle oder gesundheitliche Situation, ein Notfall oder die politische Lage vor Ort usw. Man weiß es einfach nicht. Dazu kommt, dass sich das Leben nicht die Bohne für unseren Masterplan interessiert. Es kommt so, wie es kommen soll, egal ob wir einen Plan haben oder nicht.
Vielleicht kommen wir in einem Jahr zurück und haben kein Bock oder kein Geld mehr, vielleicht sind wir in zehn Jahren immer noch am Reisen und so süchtig, dass wir weitermachen wollen oder wir bleiben in drei Jahren irgendwo in der Welt hängen…
Wir wissen es nicht und das ist auch gut so
Es klingt paradox, aber es ist unglaublich befreiend nicht zu wissen, wo man in einem Jahr sein wird. Ich empfinde das als puren Luxus.
Ich weiß, viele haben Angst davor, nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Es muss alles durchgeplant und perfekt organisiert sein. Normalerweise bin ich auch so ein perfektionistischer Planer. Aber was die Reise betrifft, finde ich es unglaublich spannend ins völlig ungeplante Risiko zu starten.
Ich freue mich darauf, in eine unbekannte Zukunft zu fahren, um mich vom Leben einfach mal überraschen zu lassen.